21.11.2012
17:30
exposition

Organisé par l'Institut Pierre Werner en collaboration avec le CCRN.

Die Bilderkammer des Bruno Schulz - Das letzte Werk eines Genies

Bruno Schulz (1892-1942) war einer der wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Der weltweit hoch geachtete polnisch-jüdische Erzähler (übersetzt in 29 Sprachen) und Maler hat unter dem Schrecken der deutschen Besatzung 1941/42 in der galizischen Stadt Drohobycz, um sein Leben zu retten, in der von dem Wiener SS-Führer Felix Landau okkupierten Villa Wandfresken für dessen Kinder gemalt. Landau war nicht nur Kunstliebhaber, sondern auch ein ausgewiesener Massenmörder im Programm der Auslöschung des galizischen Judentums.

Die Wandbilder waren die letzte Arbeit von Bruno Schulz, bevor er am 19. November 1942, dem wilden Donnerstag, von einem Gestapobeamten im Vorübergehen, durch zwei Kopfschüsse getötet wurde. An diesem Tag wurden 265 Drohobyczer Bürger von den NS-Besatzern nur deshalb erschossen, weil sie Juden waren.

Die Wandbilder des Bruno Schulz sind nach dem 2. Weltkrieg trotz intensiver Suche nicht wieder gefunden worden.

Am 9. Februar 2001 hat das Filmteam des Hamburger Regisseurs Benjamin Geissler die lange verschollen geglaubten Bilder bei den Dreharbeiten zu dem preisgekrönten Dokumentarfilm Bilder finden wiederentdeckt.

Am 17. Februar 2001 führte eine polnisch-ukrainische Regierungs-Expertenkommission erste Freilegungsarbeiten durch.

Im Mai 2001 wurden drei Fragmente dieser Wandmalereien von Mitarbeitern der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem in einer geheimen Aktion aus den Wänden der Villa herausgetrennt und illegal nach Israel ausgeführt. Dabei wurde die Gesamtkomposition zerstört.

2002 entnahmen ukrainische Restauratoren weitere fünf Fragmente aus den Wänden der Bilderkammer, die in der Ukraine und in Polen gezeigt wurden.

Aus der Verantwortung für die deutsche Geschichte und die tragische Zerstörung dieser Wandmalereien beschloss Benjamin Geissler, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und Materialien, eine virtuelle massstabgetreue Rekonstruktion der Bilderkammer herzustellen. Fotos werden auf die Innenwände des begehbaren Raumes projiziert und dokumentieren dort die unterschiedlichen Phasen – von der Entdeckung der Fresken über die Entnahme einzelner Fragmente bis hin zur Rekonstruktion des Ensembles. Im Rahmen des Bruno Schulz-Gedenkjahres (120. Geburtstag und 70. Todestag) zeigt das Institut Pierre Werner Die Bilderkammer des Bruno Schulz – das letzte Werk eines Genies vom 31. Oktober bis zum 21. November 2012 in der Agora des Centre culturel de rencontres der Abtei Neumünster. Die genauen Daten des Begleitprogramms (u.a. die Projektion des Dokumentarfilms von Benjamin Geissler Bilder finden) wird im September bekannt gegeben.

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