27.02.2015
19:00
littérature

Organisation: Institut Pierre Werner en collaboration avec neimënster et le CID Femmes

Katja Petrowskaja - Lesung aus Vielleicht Esther und Gespräch mit Guy Helminger

Hieß sie wirklich Esther, die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb? Die jiddischen Worte, die sie vertrauensvoll an die deutschen Soldaten auf der Straße richtete – wer hat sie gehört? Und als die Soldaten die Babuschka erschossen, mit nachlässiger Routine – wer hat am Fenster gestanden und zugeschaut?

Katja Petrowskaja nahm 2013 am Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt teil und gewann mit einem Auszug aus ihrem Erzählband Vielleicht Esther den Hauptpreis. Sie beschreibt darin die Vernichtung der Juden in Kiew durch die Nationalsozialisten anhand der Geschichte von Esther, einer fiktiven Figur, die ihrer Großmutter nachempfunden ist und welche 1941 verschleppt und beim Massaker von Babij Jar ermordet wurde. Die Jury merkt dazu an, ihr Text sei die Aneignung einer Geschichte durch Nachgeborene und ein großartiges Geschenk an die deutsche Sprache.

Statt ihren gewaltigen Stoff episch auszubreiten, schreibt die Autorin von ihren Reisen zu den Schauplätzen, reflektiert über ein zersplittertes, traumatisiertes Jahrhundert und rückt Figuren ins Bild, deren Gesichter nicht mehr erkennbar sind. Ungläubigkeit, Skrupel und ein Sinn für Komik wirken in jedem Satz dieses eindringlichen Buches.

Am 27. Februar ist Katja Petrowskaja am Institut Pierre Werner zu Gast. Die Schriftstellerin liest Ausschnitte aus ihrem Buch Vielleicht Esther und unterhält sich anschließend mit dem luxemburgischen Schriftsteller und Fernsehmoderator Guy Helminger über ihr Leben, ihr Werk und den ukrainischen Konflikt.

Presse

Katja Petrowskaja, Siegerin von Klagenfurt, Geschenk für eine Literatur, die versteht, wie viel Kraft in einer fremden Sprache steckt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Schon jetzt ist die deutsche Gegenwartsliteratur um eine kluge, flamboyante und höchst eigenständige Stimme reicher.
DIE ZEIT

Selten wurde eine Familienrecherche, und es gibt ihrer inzwischen ja unzählige, derart spannend und bisweilen tränentreibend dargeboten. . Als Romanfiktion wäre es überladen und unglaubwürdig, würde es konstruiert wirken. So ist es große Literatur geworden.
DER SPIEGEL

Die ungewöhnliche Frische dieser Prosa verdankt sich dem Takt der Autorin gegenüber den Toten wie den Lebenden . Ihr Deutsch, schreibt sie, >blieb in der Spannung der Unerreichbarkeit und bewahrte mich vor Routine<. Wahrscheinlich wirken die Sätze dieses Buches deswegen so klug und leicht zugleich.
Süddeutsche Zeitung

Es ist eines der großen Verdienste dieses Buchs, dass es nichts festzurren, abschließen, ausräumen will. Es geht, ganz buchstäblich, der Erinnerung nach.
DIE WELT

Dieses Buch packt einen bei den Sinnen, eine fremde Familie wird lebendig und versammelt sich hinter des Lesers Rücken, weil Katja Petrowskaja ihre Helden so dringlich erweckt. . Ihre Familie hat jetzt ein Zuhause: dieses Buch. Katja Petrowskaja verbindet das Heute mit dem Gestern, schnürt es zu einem Päckchen, das ins Lesegepäck für morgen gehört.
Frankfurter Rundschau

Katja Petrowskaja, Siegerin von Klagenfurt, Geschenk für eine Literatur, die versteht, wie viel Kraft in einer fremden Sprache steckt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Schon jetzt ist die deutsche Gegenwartsliteratur um eine kluge, flamboyante und höchst eigenständige Stimme reicher.
DIE ZEIT

Ein Text, der beides mitbringt, Moral und Kunst.
Süddeutsche Zeitung

Völlig zu Recht erhielt die Autorin für diese souveräne Erinnerungsreise in eine imaginierte Zone des Schreckens den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Neue Zürcher Zeitung

Mit Vielleicht Esther schafft Katja Petrowskaja ein Kunstwerk, wie man es in der deutschsprachigen Literatur selten findet: Eine Familiengeschichte, die weder von den literarischen Konventionen erdrückt wird, noch von der historischen Last des erzählten Stoffes.
SPIEGEL ONLINE

Die Autorin Katja Petrowskaja hat einen grandios verdichteten Roman geschrieben
Der Freitag

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